Grosse nationale und internationale Forschungsprojekte
Herz-Kreislauf-Krankheiten
Mein erstes nationales Projekt war der Prävention von Herz-Kreislauf-Krankheiten in der Schweiz gewidmet. Gleichzeitig war es das erste, vom Schweizerischen Nationalfonds 1975 in Auftrag gegebene Forschungsprogramm (NFP 1). Es hatte zum Ziel, zu prüfen, ob auch in der Schweiz ein gemeindebezogener Ansatz von Prävention erfolgreich sein könnte. In einem Vergleich der fünf Städte Aarau, Solothurn, Nyon, Vevey und Lugano wurde gezeigt, dass das Gesundheitsverhalten der Bevölkerung positiv verändert werden kann („Aarau Eusi gsund Stadt“).
Von 1988 bis 1992 war ich als Chairman Teil der Arbeitsgruppe MONICA «Monitoring of cardiovascular disease» der Weltgesundheitsorganisation WHO. Wir haben eine gross angelegte internationale Gemeinschaftsstudie entwickelt, deren Ziel es ist, über einen Zeitraum von zehn Jahren und in vielen verschiedenen Bevölkerungsgruppen die Entwicklung und die Determinanten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu messen. Auf diese Weise hofft man, Veränderungen in der kardiovaskulären Sterblichkeit zu messen.
Wirtschaftlichkeit des Gesundheitswesens
1981/82 habe ich, gemeinsam mit R. E. Leu, H.-R. Schulz, R. Schröter und E. Zemp das Schweizer Gesundheitserhebungsprojekt (SOMIPOPS) «Soziomedizinisches Indikatorensystem der Population der Schweiz» durchgeführt. Es war eines der Projekte des Nationalen Forschungsprogramm 8 (NFP 8) «Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit im schweizerischen Gesundheitswesen». SOMIPOPS war die erste repräsentative Gesundheitsbefragung in allen drei Landesteilen (4255 Befragte) und hat Daten über den Gesundheitszustand und die Inanspruchname medizinischer Dienstleistungen erfasst. Analysiert wurden auch die Inanspruchnahme durch epidemiologische und ökonometrische Analysen sowie die Entwicklung handlungsrelevanter Indikatoren für das schweizerische Gesundheitswesen.
HIV/Aids Prävention
Ab 1987 war ich Teil der Arbeitsgruppe HIV/Aids Prävention des Bundesamts für Gesundheit (BAG) und habe an der Entwicklung der STOP AIDS Kampagne mitgewirkt. Ein wichtiger Teil der Arbeit war die Evaluation von Bekämpfungsmassnahmen und das Aufzeigen von deren Wirksamkeit.
Heroinsubstitution
Das Zürcher Drogenproblem in den frühen 1990er Jahren liess mich meinen Fokus auf Drogenfragen richten. Gemeinsam mit Ambros Uchtenhagen habe ich die Heroinsubstitutionsprogramme evaluiert und konnte den Nachweis von positiven gesundheitlichen, epidemiologischen und ökonomischen Auswirkungen aufzeigen. Das hat notwendige und wichtige Fakten für die drogenpolitischen Entscheide der Schweiz geliefert.
Biologische Bedrohungen
Als Chef Biologischer Dienst der Armee BDA war ich damit beauftragt, die Weiterentwicklung der Früherkennung, Diagnostik und Bekämpfung von biologischen Bedrohungen voranzubringen.
Ich war von 1999 bis Ende 2015 Präsident des Kuratoriums des Schweizerischen Tropen- und Public Health Institutes und habe die strategische Weiterentwicklung des Kuratoriums vorangetrieben. Danach habe ich mich bis im Sommer 2022 als Präsident des Swiss Institute of Bioinformatics engagiert.