21. April 2015

Ausgewogen und zeitgemäss

Am 14. Juni stimmen wir ab über eine massvolle Weiterentwicklung der Fortpflanzungsmedizin – und nicht über Designerbabys, Leihmutterschaft et cetera, wie dies die Gegner der Vorlage glauben machen wollen. Ein Ja wird die Fortpflanzungsmedizin in der Schweiz nicht revolutionieren.

Aber es wird die Grundlage geschaffen für einige Anpassungen zum Wohle von betroffenen Paaren, die in den meisten Ländern Europas längst etabliert sind. Heute hat die Schweiz eine der restriktivsten rechtlichen Regelungen zur Fortpflanzungsmedizin in ganz Europa. Sie verunmöglicht Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch eine optimale Behandlung im eigenen Land und leistet einem unerwünschten Fortpflanzungsmedizintourismus Vorschub.

Die Präimplantationsdiagnostik (PID), die neu zugelassen werden soll, ist nichts anderes als eine zeitlich vorgezogene Pränataldiagnostik (vorgeburtliche Untersuchung in der frühen Schwangerschaft), die in der Schweiz längst etabliert ist.

Deshalb ist die Gleichbehandlung von PID mit Pränataldiagnostik letztlich nichts als konsequent. Auch hier soll der Staat auf die Eigenverantwortung der betroffenen Paare setzen.

Auszug des Artikels von Felix Gutzwiller in den Schaffhauser Nachrichten

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